In Erwartung

Der Advent ist eine Zeit der Erwartung. Zunächst einmal warten wir in diesen Tagen auf das Weihnachtsfest. Kinder warten voll Spannung auf das Kommen des Heiligen Abends und die Geschenke. Erwachsene fragen sich vielleicht, wie sie alle Vorbereitungen in dieser kurzen Adventszeit erledigen können.

In der Liturgie schauen wir in diesen Tagen sowohl auf das erste Kommen von Jesus als Menschenkind im Stall von Betlehem, und bereiten uns damit auf das Weihnachtsfest vor. Viele Texte sind aber auch geprägt von der Erwartung seines zweiten Kommens am Ende der Tage. Beide Blickrichtungen greifen gedanklich ineinander.

Der Advent lädt uns zum Nachdenken ein, welche Erwartungen in mir lebendig sind. Worauf richtet sich meine Aufmerksamkeit? Welche Fragen, Hoffnungen oder Ängste bestimmen mich im Moment? Jesus lädt uns ein, in ihm die Antwort auf unsere Erwartungen zu finden.

In jeder Heiligen Messe beten wir im Anschluss an das Vaterunser ein kurzes aber eindrückliches Gebet. Es ist ein Gebet, das auf die Gegenwart gerichtet ist, aber auch voll Vertrauen in die Zukunft blickt:

„Erlöse uns, Herr, allmächtiger Vater, von allem Bösen und gib Frieden in unseren Tagen. Komm uns zu Hilfe mit deinem Erbarmen und bewahre uns vor Verwirrung und Sünde, damit wir voll Zuversicht das Kommen unseres Erlösers Jesus Christus erwarten.“

Pfarrkurat Jochen Scherzer