Vom Suchen und Finden
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass der kleine Tiger von Janoschs Kinderbuch immer „Pilze finden“ geht? Von Suchen ist da nie die Rede. Das kann jetzt daran liegen, dass dieser Janoschwald von Pilzen nur so überquillt oder es hat etwas mit der Einstellung des kleinen Tigers zu tun. Ich glaube Letzteres. So jemand muss erst gar nicht suchen.
Ich finde übrigens auch gerne: den Zehner in der Winterjacke vom letzten Jahr, den zweiten Strumpf in der Waschtrommel oder die richtigen Worte für eine traurige Freundin. Finden ist die Verbform von Glück!
Und doch sind wir auch alle auf der Suche. Nach dem Mann fürs Leben, nach Ruhe oder nach dem richtigen Rezept zum Glücklich-Sein. Im Wort Sehnsucht liegt diese Suche verborgen. Ohne Sehnsucht wäre das Leben ganz schön leer. Sie zieht mich, verleiht mir Kraft und auch immer einen Funken Hoffnung.
Ähnlich positiv wie der kleine Tiger geht Jesus an die Sache heran. Er sagt: „Wer bittet, dem wird gegeben. Wer anklopft, dem wird aufgetan und wer suchet, der findet.“
In diesem Advent möchte ich eine Findende sein, die sich auf den Weg macht mit einer Sehnsucht im Herzen.
Gemeindereferentin Christiane Herrmann