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Vertrauen, jemandem trauen, sich etwas trauen.

Diese Worte kommen mir in den Sinn, wenn ich das Motto und Bibelwort des monatlichen Gebetstages um geistliche Berufungen lese: „Hab Vertrauen!“ (Mt 9,2) Jesus spricht es zu einem Gelähmten, um ihm zu versichern, dass seine Sünden vergeben sind. Mit diesem Zuspruch und der Ermutigung von Jesus kann er aufstehen und sich wieder auf den Weg machen. So kann der Mann sein ganzes Leben neu wagen.

Dieses Vertrauen auf Gott prägte auch Menschen, die bei uns im Pfarrverband kommende Woche eine Rolle spielen:

Am Fest Mariä Heimsuchung, dem Patrozinium der Pfarrei Rauenzell, hören wir, wie Maria sich voll Vertrauen auf den Weg macht, um ihre Cousine Elisabeth zu besuchen. Auch für sie war das ein Wagnis. Sie weiß nicht, welche Herausforderungen sie mit dieser Schwangerschaft und Mutterschaft erwarten –  in ihrer Beziehung zu Josef und in der Gesellschaft der damaligen Zeit. Doch sie erfährt Ermutigung, sieht ihr tiefes Vertrauen bestätigt und ruft: „Meine Seele preist die Größe des Herrn!“

Auch in der Willibaldswoche treffen wir mit dem Patron unseres Bistums einen Mann, der sich auf den Weg gemacht hat -  im tiefen Vertrauen, Jesus nachzufolgen und seinem Leben durch ihn einen Sinn geben zu können. So wurde Willibald der Gründer unserer Diözese und ein wichtiger Verkünder des Glaubens in unserer Gegend.

Vertrauen, jemandem trauen, sich etwas trauen.

In diesen Worten steckt die Erfahrung, dass es für Vertrauen ein Gegenüber braucht. Jemanden, auf den ich mich verlassen kann – ebenso die Erfahrung der eigenen Stärke und des Mutes, um sich auf etwas einzulassen. Letzteres alleine wäre Hochmut. Sich nur auf den anderen verlassen allerdings führt in die Abhängigkeit.

Das Verb Vertrauen heißt im Lateinische credere = cor dare, sein Herz schenken. Wenn ich also  vertraue, gebe ich immer auch ein Stück von mir selbst, von meinem Wesen, von meinen Emotionen und dem was mich ausmacht. Ich schenke mich. Das kann ein Menschen sein, dem ich mich anvertraue oder Jesus, der uns sagt: „Hab Vertrauen!“

Gemeindereferentin Christiane Herrmann

Pfarramt Aurach
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