Deocarwoche, 12. Juni, Frauenkirche Herrieden
Heute führt uns die Deocarwoche in die Herrieder Marienkirche „Zu unserer Lieben Frau“ , volkstümlich einfach „Frauenkirche“ genannt. Dazu hören wir auf der Orgel dieser Kirche ein Ricercar über das Marienlied „Ave Maria klare“ von Johann Kaspar Ferdinand Fischer (1656-1746) sowie im Anschluss daran den Choral, zu finden im Eichstätter Gotteslob unter der Nummer 850. Auf der Orgel spielt Hr. Artur Zeller aus Herrieden.
Im Lied werden die Anfänge der Gottesmutter Maria besungen. Ihre einzigartige Stellung im Heilsplan Gottes ist nicht einfach auf ein frommes Leben oder persönliche Anstrengung im geistlichen Leben zurückzuführen, sondern vor allem auf ihre Auserwählung durch Gott. Das Lied spricht von einer Erwählung: „erwählt von Ewigkeit“ (Strophe 1). Wenn wir davon ausgehen, dass eine solche Erwählung nicht nur auf Maria, sondern auf jeden Menschen zutrifft, dann heißt das: Hinter jedem Menschen steckt ein Plan Gottes. Wir sind nicht aus Zufall entstanden, wir sind keine Laune der Natur, sondern unserer Existenz geht ein Gedanke Gottes voraus, den er verwirklichen wollte. Ein jeder Mensch ist ein Geschenk, das Gott sich selber macht.
Maria kann uns Vorbild und Fürsprecherin sein, diese unsere Erwählung im Heilsplan Gottes immer mehr zu erkennen und anzunehmen.
1) Ave Maria klare, du lichter Morgenstern!
Du bist ein Freud fürwahre des Himmels und der Erd,
erwählt von Ewigkeit,
zu sein die Mutter Gottes zum Trost der Christenheit.
2) Ohn Sünd bist du empfangen, wie dich die Kirche ehrt,
bist von der falschen Schlangen geblieben unversehrt.
O Jungfrau rein und zart,
dein Lob kann nicht aussprechen, was je erschaffen ward.
Kaplan Sebastian Braun