Deocarwoche, 8. Juni
Der zweite Tag unserer Deocarwoche führt uns in die Pfarrkirche von Rauenzell – eine Marienkirche mit dem Patrozinium Mariä Heimsuchung. Die dem Patrozinium zugrunde liegende Erzählung vom Besuch Marias bei Elisabeth wird auf dem großen Altarbild anschaulich dargestellt.
Im Hintergrund des alten Bildes türmen sich die Wolken. Ganz oben dringt ein heller Lichtschein hindurch und lässt seinen Strahl auf die beiden Frauen in der Bildmitte fallen. Die Ältere der beiden nimmt die Jüngere herzlich in Empfang. Mit liebevoller Geste nimmt sie sie an der rechten Hand. Den anderen Arm legt sie ihr um die Schulter.
Im Hintergrund wohnt der Szene ein greiser Mann bei – es ist Zacharias. Er steht im Schatten. Ehrfürchtig legt er die Hand an die Brust. Ob er spürt, was sich hier ereignet?
Die langen wallenden Gewänder der Frauen bedecken, was der Betrachter längst ahnt. Maria und Elisabeth tragen ihre Kinder unter dem Herzen.
Die Begegnung lässt beide spüren: Gott hat es gut mit uns gemeint, er hat Großes mit uns vor. Sie teilen ihre Ohnmachtserfahrung und sie teilen ihr Glück. Es ist mehr als eine alltägliche Begegnung. Die Begegnung lässt beide das Wesentliche erkennen, führt sie zu sich selbst und ihrer Bestimmung.
Das passende Lied dazu ist das Magnifikat aus Taizé, im Gotteslob Nr. 390. Die Übersetzung lautet: „Meine Seele preist die Größe des Herrn!“ Das ist es, was Maria in diesem Moment bewegt und was sie mit ihrem Lobgesang zum Ausdruck bringt.
Gespielt wird die Orgel von Angelika Trammer. Es singen dazu die Kantoren von Rauenzell: Renate Eckenweber, Carmen Zeitz, Elmar Weis und Klemens Heumann.
Gemeindereferentin Christiane Herrmann