Im Licht stehen – Licht sein

Das Fest „Darstellung des Herrn“, im Volksmund auch „Mariä Lichtmess“ genannt, geht bereits auf das 5. Jahrhundert zurück, als Nebenfest zu Weihnachten. Christus, das Licht der Völker, wird in den Tempel in Jerusalem gebracht, vierzig Tage nach seiner Geburt. Später wurde dieses Fest mit einer Lichterprozession verbunden: Die Menschen gehen Christus entgegen, der als Kind in seine Stadt einzieht, und begrüßen ihn feierlich – eine Anspielung an seinen späteren Einzug am Palmsonntag, und Ursprung der Kerzenweihe an diesem Tag. Es ist eine gute Tradition, zum Gebet in den Häusern und Familien geweihte Kerzen zu verwenden. Sie verbinden uns mit den Gottesdiensten in unseren Kirchen und sind Ausdruck einer Gebetsgemeinschaft aller Gläubigen.

Nicht ursächlich mit diesem Fest verbunden ist der Brauch des Blasiussegens, der seinen eigentlichen Platz am Fest des Hl. Blasius am 3. Februar hat. Die Symbolik der zum Segen gekreuzten Kerzen greift aber den Gedanken des Lichtes auf, in dessen Schein wir den Segen empfangen. Der Heilige Blasius war Bischof von Sebaste (das liegt im Nordosten der heutigen Türkei). Um das Jahr 316 erlitt er das Martyrium. Er wird – nach einer Heilungslegende – unter anderem als Fürsprecher bei Halsbeschwerden angerufen. Zudem zählt er zu den 14 Nothelfern. Wenn uns beim Blasiussegen die Kerzen umrahmen, dürfen wir spüren, wie wir gleichsam von Gottes Segen umgeben sind. Wir stehen im Licht, um selbst Licht zu sein. Segen, den wir empfangen, können wir weitergeben. Davon zeugt bis heute der Heilige Blasius mit seinem Glaubens- und Lebensvorbild.