Auf Jesus neu schauen lernen

In der Fastenzeit machen wir vieles anders. Wir versuchen, achtsamer beim Essen und beim Konsum zu sein. Es ist wieder die Zeit guter Vorsätze. Auch in der Liturgie und in unseren Kirchenräumen spüren wir diese besondere Zeit. Die Orgel spielt nur zur Begleitung der Gemeindegesänge, der Blumenschmuck fehlt oder ist reduziert, viele Altarbilder sind verhüllt – manchmal werden stattdessen eigene Fastentücher aufgehängt.

Alle diese Fastenbräuche haben ein Ziel: Sie wollen uns aus den gewohnten Routinen herausholen und einen neuen Blick auf Alltägliches ermöglichen. „Was ist wirklich wichtig, worauf kommt es an?“, das ist nicht nur eine Frage des Glaubens, sondern auch unserer Lebensgestaltung. Um zu einer guten Antwort zu kommen, brauchen wir Abstand von unseren
(An-)Gewohnheiten. Auch die Liturgie lädt uns dazu ein. Durch die Verhüllung der Kreuze ab dem 5. Fastensonntag soll auch dieser Blick erneuert werden, wenn wir uns durch die feierliche Enthüllung am Karfreitag erneut damit konfrontieren.

Das leibliche Fasten, auch das mit Augen und Ohren, will uns die Dinge, auf die wir verzichten, neu schmackhaft machen. Dazu gehört auch der Blick auf die frohe Botschaft des Evangeliums von Ostern: Jesus zeigt uns, dass er stärker ist als der Tod. Und wir können Anteil haben an seiner Kraft und an seinem Weg zum Leben. Schauen wir mit neuen Augen auf Jesus.