Geistlicher Impuls am Mittwoch 11,05.2022 „Meine Schafe hören auf meine Stimme.“ (Joh 10,27)

Wenn ich diesen Vers aus dem Johannesevangelium über Jesus den guten Hirten lese, denke ich nicht nur an die priesterliche Berufung und Ordensberufung, sondern auch an die Berufung zur Ehe. Die beiden Berufungen sind untrennbar wie zwei Seiten einer Medaille. Ein Priester stammt aus einer wohlbestimmten Familie, in der er aufgewachsen ist und ausgebildet wurde. Deshalb erwartet man von Priestern und Eheleuten, dass sie beide gute Hirte seien zum Wohl und Heil aller Menschen.

Der Priester ist ein „Diener Christi und ein Verwalter und Ausspender der Geheimnisse Gottes“(1Kor4,1-2). Von einem Verwalter erwartet man nämlich, dass er treu erfunden wird. Von Priestern erwartet Gott, dass sie ihm treu sind und von den Eheleuten ebenso. Denn das Beispiel der Treue wird eine Ermutigung sein für alle, besonders für die Jugend, die sich auf die Sakramente der Weihe und der Ehe vorbereiten. Die Treue ist das wichtigste. Die Schafe hören auf die Stimme des Hirten, weil sie wissen, dass er treu ist. Ebenso diente Christus in Treue dem Willen des Vaters, war gehorsam und gab sein Leben für das Leben der Schafe.

Beten wir, dass in der heutigen Zeit der Wert der Treue wieder mehr erkannt wird, dass die Braut dem Bräutigam treu ist, dass der Mann seiner Frau treu bleibt, dass sie ihr Versprechen ernst nehmen. Beten wir, dass auch die Priester und alle Gottgeweihten treu bleiben. Diese Treue ist das Vorbild für die Jugend, dass sie den Mut wieder bekommt zu einer christlichen Eheschließung oder zum Schritt der Ganznachfolge Christi. Alle Christinnen und Christen sind wir aufeinander angewiesen. Für beide Stände müssen wir beten, denn sie sind vielen Angriffen und Gefahren in der heutigen Zeit ausgesetzt.

Kaplan Melance Kayoya.