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Wüstenbegegnungen


Als ich zum ersten Mal am 28. August die Statue von St. Deocar, eines Mönchs und Priesters, in der Stadt Herrieden sah und diese Statue betrachtete, kamen mir zwei Personen in den Sinn:
1. der Weihbischof meiner Heimatdiözese Pala in Kerala und
2. Antonius der Große, der Patron meiner Heimatpfarrei.
Der Weihbischof meiner Heimatdiözese, Jacob Muricken, gab im Alter von 59 Jahren sein Bischofsamt auf, verließ sein Bischofshaus am 15. August 2022 und bezog eine Einsiedelei. Bischof Jacob selbst sagte, er freue sich darauf, den Rest seines Lebens mehr im Gebet und in der Meditation zu verbringen und ein umweltfreundliches Leben abseits der Hektik und des Alltags eines Bischofs zu führen. Er werde sich nun auf ein Leben konzentrieren, in dessen Mitte Christus steht. Schon vor diesem Zeitpunkt hat Bischof Jacob wie ein Einsiedler gelebt. Bis zu seiner Bischofsweihe ging er immer barfuß. 2016 spendete er als Bischof einem hinduistischen Patienten eine seiner Nieren. Dem Beispiel des Bischofs Jacob folgend, sollten wir versuchen, Christus einen Platz in unserem alltäglichen Leben zu geben. Als Christen sollten wir uns auch um Bescheidenheit in unserem Leben bemühen.
Von meiner Mutter erfuhr ich von Antonius dem Großen, der ebenfalls Einsiedler war, Ordensgemeinschaften gründete und dessen Gedenktag wir am 17. Januar begehen. Meine Mutter hat mir gesagt, dass ich als Baby einen Tumor im Kopf hatte, der durch die Fürsprache des heiligen Antonius auf wundersame Weise geheilt wurde. Dies war eine erste wichtige Lektion in meinem Leben: Wenn Personen, die in ihrem Leben und in ihrem Herz Christus Raum geben, bei Gott für uns Fürsprache einlegen, dann wird Gott uns erhören. Antonius, der als Sohn wohlhabender christlicher Bauern 251 in Egypt geboren wurde, hat Christus in der Wüste gesucht. Er ging aus eigenem Antrieb in die Einsamkeit der Wüste, um seine Beziehung zu Christus vertiefen. Er legte alles Unnütze ab, gab Christus Raum – auch in sich selbst.
Möge er uns Helfer sein, dass auch wir für Jesus Christus Platz machen in uns. Mit dem Wüstenvater Antonius als Gottsucher sollten auch wir uns erneut aufmachen, Christus zu suchen und zu finden. Auch wir sollten in unseren Tagen einen Weg finden, Glaubenszeugnis geben zu können. Dabei ist der Inhalt des Glaubens zu bewahren und zugleich eine Form zu finden, die eben diesen Inhalt deutlich macht. Letztlich geht es darum, auf Jesus Christus hinzuweisen.
Von diesen drei Personen – Antonius der Große (251), Deocar (vor 826) und Jacob Muricken (aktuell) - können wir erfahren, wer Christus ist. Die Quellen in der Wüste sind die Durstlöscher für unsere Sehnsucht nach der letzten Wahrheit und dem Sinn des Lebens.
 

Ihr, Pater Dr. Sain Chandy Vadakkan CST

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