Unterwegs mit Maria als Pilger der Hoffnung

Der Marienmonat Mai lädt uns ein, die Persönlichkeit und das Vorbild der Gottesmutter Maria wieder neu in den Blick zu nehmen. Passend zum Leitwort des Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“ können wir diesen Wesenszug auch bei Maria entdecken. Ihre Gottesbeziehung ist ja nicht statisch gewesen, sie war voller Dynamik. Bereits vor der Begegnung mit dem Engel, bei der Verkündigung des großen Auftrages, hatte Maria schon eine zweifache Vorgeschichte: ihre besondere Erwählung von Gott, die sich schon in ihrer Empfängnis manifestierte, und dann ihr eigener Glaubensweg als junges Mädchen bis hin zu diesem Moment, in dem sie dann ihr freies Ja zu Gott gesprochen hat.

Auch danach entfaltet sich ihre Rolle im Heilswerk Gottes schrittweise im Mitgehen mit ihrem Sohn. Sie ist wohl diejenige, die am meisten Zeit mit Jesus verbracht hat, ihn kennt, wie kein anderer sonst. Vertrautheit und Verbundenheit von Anfang an, wachsende Beziehung in den stillen Jahren in Nazaret – das hat auch Maria geprägt. Sie wird Zeugin des ersten Wunders bei der Hochzeit in Kana, an dem sie selbst Anteil haben durfte. Sie verfolgt die Jahre des öffentlichen Wirkens ihres Sohnes und erscheint dann bei seiner Passion als die treue und mitleidende Mutter. Auch in der pfingstlichen Versammlung ist sie anwesend und wird bei der Sendung des Heiligen Geistes selbst zur Mutter der Kirche. Auch wir gehen unseren Lebensweg in der Dynamik unserer Gottesbeziehung. Wie bei Maria soll auch dieser Weg von Zuversicht, Gottvertrauen und Hoffnung geprägt sein. Maria ist uns dabei Wegbegleiterin.

Pfarrkurat Jochen Scherzer