Zum Inhalt springen

Lektoren- und Kantorendienst

Heute wäre... Was bleibt!

Wie jeden Samstagabend wäre heute in Herrieden die Vorabendmesse. Und erstmalig seit dem Verbot öffentlicher Gottesdienste findet sie wieder statt. Der Sonntagsgottesdienst – ganz gleich ob am Vorabend oder am Tag selbst – hebt sich durch einige Elemente und der größeren Feierlichkeit von einer Werktagsmesse ab. Doch eines ist allen Messfeiern gemeinsam: Es gibt verschiedene Dienste. Neben den Ministranten und den Kommunionhelfern sind die auffälligsten liturgischen Dienste sicher die des Lektors und des Kantors. Beide haben die Aufgabe, biblische Texte vorzutragen. Der Lektor liest die Lesung(en) aus dem Alten und Neuen Testament, der Kantor singt den Psalm und das Halleluja; außerdem kann der Kantor weitere Wechselgesänge vortragen, z.B. das Kyrie. In der Ausübung ihrer Tätigkeit vollziehen Lektor und Kantor – mit den Worten des 2. Vatikanischen Konzils gesprochen – einen „wahrhaft liturgischen Dienst. Deswegen sollen sie ihre Aufgabe in aufrichtiger Frömmigkeit und in einer Ordnung erfüllen, wie sie einem solchen Dienst ziemt und wie sie das Volk Gottes mit Recht von ihnen verlangt.“ (SC 29)

Aber wie und warum wird man eigentlich Lektor bzw. Kantor? Diese Fragen beantworten unsere Lektoren und Kantoren aus dem Pfarrverband am besten selbst:

 

 

Besonders viel Freude bereiten mir die Lektorendienste in festlichen Gottesdiensten wie z. B. Christmette, Palmsonntag, Osternacht, bei Prozessionen...

 

Als Schulkind wollte ich unbedingt Ministrant werden und irgendwann hat es mich dann auch gereizt mal die Lesung vorzutragen. Nachdem ich einmal bei einer Taufe die Lesung übernehmen durfte, bekam ich die Möglichkeit in den Schulferien meine Oma zu vertreten. Auch wenn ich dafür in den Ferien früh raus musste, war es mir eine große Ehre und natürlich war auch meine Oma entsprechend stolz darauf.

 

Ich hatte vor etwa 35 Jahren den starken Wunsch mich als Frau aktiv im Gottesdienst mit einzubringen.

 

Am meisten freut mich, wenn ich nach dem Gottesdienst mit anderen Gottesdienstbesuchern über den vorgetragenen Text ins Gespräch komme. Leider passiert dies nicht oft.

 

Ich bin da irgendwie automatisch reingerutscht. Ich habe als Ministrantin schon immer gerne an Werktagen, Maiandachten oder Beerdigungen, falls kein Lektor da war, den Dienst übernommen.

 

Ich habe Freude daran die Texte zu lesen bzw. für mich im Vorfeld auch den Text zu verstehen, damit der Inhalt dann dementsprechend beim Vorlesen gut von den Besuchern verstanden werden kann.

 

Am Lektorendienst gefällt mir besonders gut, dass ich mich mit dem Inhalt der Lesung intensiver beschäftige. Einige Formulierungen fallen mir beim Vorlesen erst richtig auf.

 

Am Kantorendienst ist schön, dass für mich die Feiertage dadurch noch feierlicher werden und die Sonntage bewusster.

 

Selbst hätte ich mir das nicht zugetraut, aber ich wurde vom damaligen Pfarrer angesprochen und ich habe mich gefreut, dass er mir das Amt anvertraut hat. Mittlerweile habe ich natürlich mehr Routine und dennoch bin ich stets aufs Neue aufgeregt.

 

Wenn die Paulusbriefe an der Reihe sind, fühle ich mich manchmal unwohl, weil der Paulus ja so belehrend auf seine Gemeinden einredet. Da denke ich immer, wenn ich das lese, komme ich selbst als "Moralapostel" rüber und das ist nicht mein Wesen.

 

Vor einigen Jahren, als ich etwas vorlesen durfte, wurde ich vom Pfarrgemeinderat angesprochen, ob ich nicht Lektorin machen möchte. Ich kann überhaupt nicht mit Worten beschreiben, wie sehr ich mich darüber gefreut habe, auserwählt / berufen sein zu dürfen mit so einer Vorbild-Funktion. Ich hoffe und bete auch dafür, dass ich dem ganzen gerecht werde und meine Aufgabe so gut wie damals und heute meine „Lektoren-Kollegen“ erfülle.

 

Für mich ist der Lektorendienst eine Berufung, dem Wort Gottes meine Stimme zu geben, eine Ehre und eine Aufgabe, Vorbild im christlichen Glauben zu sein.

 

Singen ist Ausdruck der Lebensfreude und der Festtagsfreude. In den Psalmen des Zwischengesanges beim Gottesdienst wird die Glaubenserfahrung von Menschen weitergegeben. "Wer singt, betet doppelt" (Hl. Augustinus).

 

Im Lesen der Fürbitten bin ich mit denen verbunden, denen die Bitte gilt; und doch würde ich mir wünschen, dass aktuelle Anliegen, sei es unsere Pfarrei betreffend, das Weltgeschehen betreffend, oder.... mehr vorkommen. Mir persönlich fehlt auch die Möglichkeit, in einer kurzen Stille meine eigene Bitte vor Gott bringen zu dürfen.

 

Ich bin Lektor, da es mir Freude bereitet, mich in das Team meiner Pfarrei einzubringen. Ich finde es schön, besonders bei Hochfesten ganz nah und vorne dabei zu sein.

 

Freude macht es mir zum einen, weil ich als Lektor in dieser Altargemeinschaft eingebunden bin, ich darf das Geschehen so nahe miterleben und, ohne mich dabei zu wichtig zu nehmen, habe ich doch das Gefühl, ein Bestandteil des liturgischen Dienstes zu sein und das ist schön. Zum anderen merke ich, dass die Lesungstexte durch meinen Dienst nochmal ganz anders bei mir ankommen, als wenn ich sie im Gottesdienst als Besucher „nur hören“ würde.

 

Kaplan Sebastian Braun

Pfarramt Aurach
Tel.: 09804 92110
email: aurach(at)bistum-eichstaett(dot)de
Website: www.pfarrverband-herrieden-aurach.de
Anschrift: Pfarrgasse 8, 91589 Aurach

 

Öffnungszeiten des Pfarrbüros:
Montag, Mittwoch und Donnerstag von 09.00 bis 11.00 Uhr

Pfarramt Herrieden
Telefon: 09825/9294-0
e-Mail: herrieden(at)bistum-eichstaett(dot)de
Website: www.pfarrverband-herrieden-aurach.de
Anschrift: Herrnhof 22, 91567 Herrieden

Öffnungszeiten des Pfarrbüros:
Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 08.00 - 12.00 Uhr;
Dienstag von 14.00 - 18.00 Uhr.