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Patrona Bavariae

Heute wäre ... Was bleibt!

In Bayern ticken die Uhren anders. Das ist selbst in der Kirche so, die ja den Anspruch erhebt, eine Weltkirche zu sein. Weltweit wird der 1. Mai als Tag der Arbeit begangen. In Anlehnung daran verehrt die katholische Kirche an diesem Tag den heiligen Josef als „Arbeiter“. Nur in Bayern nicht! In Bayern steht am 1. Mai Maria als Schutzfrau des Landes im Mittelpunkt. Unter dem Titel Patrona Bavaria wird sie seit dem 17. Jahrhundert verehrt, als Kurfürst Maximilian l. die gekrönte Gottesmutter mit dem segnenden Jesuskind auf dem Münchner Marienplatz aufstellen ließ. Heute dürfen wir deshalb von der Corona zur Coronata – zur gekrönten Jungfrau – aufblicken.

Was wir von der „Königin Bayerns“ lernen, ist allerdings nicht das Königsein, sondern gerade das Gegenteil: das Klein-sein, ohne sich dabei minderwertig zu fühlen. Maria verkörpert Werte, die heute so gut wie nichts mehr gelten, vor Gott aber unendlich wertvoll sind: Einfachheit, Besonnenheit, Demut, Vertrauen, Dienst, Gehorsam. Gerade die aktuelle Pandemie stellt uns die Machtlosigkeit des Menschen vor Augen. Ob eine solche Pandemie Maria unsicher gemacht hätte? Sie hat ruhig nachgedacht, ohne gleich drauflos zu reden oder zu handeln (Lk 1,29); sie hat vertraut und sich dem Plan Gottes untergeordnet, ohne Sicherheiten zu haben (Lk 1,38); sie hat niemals sich selbst wichtig genommen, sondern die Größe Gottes gepriesen (Lk 1,46); sie hat nicht nur Erfreuliches aus der Hand Gottes angenommen, sondern auch Leid und Sorge (Lk 2,34); sie hat das Wort Gottes im Herzen bewahrt und darüber nachgedacht, ohne alles besser zu wissen (Lk 2,19); sie hat Vorsicht walten lassen, als es brenzlig wurde (Mt 2,14); sie hat auf Jesus verwiesen, als man nicht mehr weiter wusste (Joh 2,3); sie ist weder in Aktivismus noch in Passivität versunken, noch hat sie sich zurückgezogen, sondern sie hat in der Gemeinschaft der jungen Kirche das Gebet gepflegt (Apg 1,14).

Auf den ersten Blick sieht so ein Mensch schwach und verletzlich aus; bei tieferer Betrachtung aber ruhig und – weil sein Fundament unerschütterlich ist – in sich feststehend. So fest, wie die Patrona Bavariae auf dem Münchener Marienplatz.

Kaplan Sebastian Braun

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