11. April

Der Karsamstag ist ein Tag der Ruhe, ein Tag dazwischen, in der Schwebe. Nicht Trauer wie am Karfreitag, nicht Feiertag wie Ostern. Die meisten nutzen den Tag zum Arbeiten und zum Vorbereiten.

Das einzige Symbol, das zu diesem Tag passt ist das Grab. Dorthin hat man Jesus gelegt, der die Hoffnung der Menschen war.

Ein Grab ist ein hoffnungsloser Anblick. Die letzte Heimat unseres toten Körpers. Und doch wurde es unseren Vorfahren zu einer Quelle der Hoffnung. Eigentlich total absurd.

Die ehemalige Wallfahrtskirche St. Salvator im Steinbachwald war ein Ort, wo Pilger daran glaubten, dass durch Jesu Grab Heilung möglich ist. Deswegen nahmen sie eine Hand voll Erde von der Stelle mit, wo die Figur des Leichnams Jesu lag. Mit der Zeit entstand so die Möglichkeit unter der Figur hindurch zu gehen.

Es gibt viele Orte, wo Menschen das Grab Jesu nachbildeten, z.B. auch in der Kapuzinerkirche in Eichstätt. Der Grund liegt meiner Meinung nach darin:

Das Grab Jesu ist gleichzeitig der Ort der Auferstehung. Darum heißt die Grabeskirche in Jerusalem auch Auferstehungskirche und wie es in den Evangelien heißt, lag dieser Ort in einem Garten. Ein Garten ist grün - grün wie die Hoffnung. In einem Garten hat auch alles begonnen, damals im Paradies. Im Garten beginnt auch die neue Schöpfung.

Noch ist es dunkel. Es herrscht Grabesruhe. Doch wo Schatten ist, ist auch Licht.

Vater,

wir Menschen kennen die Nacht,

wir müssen sie aushalten.

Die Nacht der Einsamkeit,

die Nacht der Trauer.

Doch am Ende der Nacht gibt es einen Hoffnungsschimmer.

Im Ende liegt ein neuer Anfang verborgen.

Begleite uns durch das Dunkel unseres Lebens

und zeige uns immer wieder den Sonnenaufgang. Amen.

Gemeindereferentin Christiane Herrmann