2. April

Heute wäre ein guter Tag für den Religionsunterricht gewesen. Traditionell geht es im Lehrplan kurz vor den Osterferien um die Karwoche und welcher Ereignisse im Leben Jesu wir da gedenken. Dabei taucht bei den SchülerInnen der höheren Klassen auch immer die Frage auf, warum wir Ostern immer an einem anderen Datum feiern, während Weihnachten immer fest am 25. Dezember bleibt. Die Feste des Kirchenjahres richten sich (zumindest, was die Nordhalbkugel betrifft) auch immer nach dem Rhythmus der Natur.  Weihnachten wird in der dunkelsten Jahreszeit gefeiert, weil Jesus als das Licht der Welt geboren wird. Der Zeitpunkt für das Fest richtet sich nach der Sonne. Deswegen hat es ein festes Datum.

Im Frühjahr, wenn das neue Leben überall in der Natur zu entdecken ist, begehen wir das Fest der Auferstehung. Es richtet sich im Zeitpunkt nach dem Mond. So wie die Juden (und mit ihnen Jesus und seine Jünger) ihr Pessachfest am Tag des ersten Frühlingsvollmondes feiern, feiern wir Christen Ostern am ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühling. Deswegen ist es ein bewegliches Fest. Von da ausgehend, wieder 50 Tage später, feiern wir Pfingsten.

Was bleibt ist zur Zeit die Möglichkeit den Schülern Arbeits- und Infomaterial über E-Mail oder Lernplattformen zu schicken in der Hoffnung, dass die Themen des Religionsunterrichtes  neben den anderen Fächern noch Aufmerksamkeit bekommen. Als Mutter UND Lehrerin kann ich sagen, dass diese Zeiten für alle Beteiligten einer Schulfamilie nicht leicht sind. Beim täglichen „Homeschooling“ bemühen wir uns sehr um Ausgewogenheit und Struktur. Die Kinder sollen lernen, aber gleichzeitig die Lust nicht verlieren. Eltern sollen unterstützen und begleiten – dabei kracht und knirscht es manchmal ganz gewaltig. Ich plädiere für Nachsicht: Machen wir lieber auf der Beziehungsebene nichts kaputt und lassen die Fünfe einmal gerade sein.

Gemeindereferentin Christiane Herrmann