Impuls

Mittwoch 24. Juni 2020

„Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht!“ so beginnen wir oft, wenn wir Neuigkeiten mitzuteilen haben, die auch Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Am 24. Juni begehen wir den Namenstag Johannes des Täufers, der ebenfalls eine ambivalente Botschaft für uns Menschen bereithält.

Einerseits kündigt er das Kommen des Messias an, andererseits sagt er auch, dass das Leben nicht mehr sein wird wie vorher, wenn wir seine Botschaft ernst nehmen. Umkehren, und das ist die große Botschaft des Johannes, heißt auch umdenken und die gewohnten Bahnen verlassen. Das bedeutet auch, dass es unbequem werden kann. Doch es steckt die Chance darin, dass sich Dinge zum Guten wenden.

Johannes ist auch ein Mutmacher, wenn er sagt „das Himmelreich ist nahe“ (Mt 3,2). Damit sagt er, dass es möglich ist, das Gute zu erreichen.

Oft geben wir schon auf, bevor wir uns bemühen: „Das Weltklima ist sowieso nicht mehr zu retten, da brauchen wir auch nicht auf das Fliegen verzichten.“ „Die Politiker ändern nichts an der ungerechten Verteilung der Güter, da nützt es auch nichts, wenn ich fairen Kaffee kaufe.“  „Auch wenn ich weniger Fleisch esse, wird die Massentierhaltung nicht beendet.“ „Rassismus am Stammtisch war doch schon immer Thema, das werde ich auch nicht ändern, wenn ich meine Meinung sage.“

Wenn die letzten Wochen einen positiven Effekt hatten, dann den: Sie haben uns gezeigt, wie schnell sich etwas ändern lässt, wenn viele mitmachen und jeder an seinem eigenen kleinen Standpunkt das Nötige tut.

Keiner muss alleine die ganze Welt bewegen, aber wenigstens sich selbst.

Johannes sagt:
Kehr um! Denn das Himmelreicht ist nahe.
Kehr um! Es ist nie zu spät.
Kehr um! Hör auf deine innere Stimme.
Kehr um! Du bist mutig und stark.
Kehr um! Du bist ein von Gott geliebter Mensch.

Gemeindereferentin Christiane Herrmann