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Impuls

Mittwoch 01. Juli 2020

Der hl. Thomas ist neben Petrus und Paulus der wohl bekannteste Apostel Jesu. Am 03. Juli feiert die Kirche das Fest des „ungläubigen Thomas“ – unter welchem Namen er in die Geschichte eingegangen ist.

Wenn wir an Thomas denken, haben wir das Bild vor Augen, wie er nach Ostern die Wundmale des Auferstandenen berührt. Ganz eindrucksvoll ist die Szene auf dem Bild von Michelangelo Merisi da Caravaggio dargestellt. Fast wie Wissenschaftler untersuchen Thomas und seine Begleiter den verwundeten Leib Jesu.

Aber ist Thomas wirklich zu tadeln, weil er zunächst nicht glauben konnte? Schließlich hatte er – im Gegensatz zu den anderen Jüngern – Jesus bei seinem ersten Erscheinen verpasst. Und seine Zweifel weichen ja bald dem Bekenntnis: „Mein Herr und mein Gott!“ Der Kirchenvater Gregor der Große ist davon überzeugt, dass uns der Unglaube des Thomas mehr nützt als der Glaube der anderen Jünger. Denn in ihm haben wir ein kräftigeres Zeugnis der Auferstehung als bei den anderen. Thomas ist kritisch, doch überdenkt er seine anfänglichen Zweifel und kommt durch eigene Vergewisserung zum Glauben an die Auferstehung.

Das obige Bild ist für viele von uns vermutlich schon so im Gedächtnis verankert, dass wir selbstverständlich davon ausgehen, Thomas habe Jesu Wundmale mit dem Finger berührt. Dabei überliefert das Johannesevangelium überhaupt nicht, ob Thomas nun tatsächlich den Finger in die Wunde legt (vgl. Joh 20, 24-29).

Eine Expertenbefragung unter den Oberministranten des Pfarrverbands, die das Evangelium schon häufig gehört haben, kommt zu dem Ergebnis, dass Thomas die Wundmale Jesu eher nicht berührt hat:

  • „Sein Zweifel im ersten Moment war recht unüberlegt, weil die Auferstehung von den Toten einfach etwas Unglaubliches ist; aber sobald er Jesus gesehen hat, glaubt er.“
  • „In dem Moment, als Jesus noch einmal erscheint, kapiert Thomas, dass er auf dem Holzweg war.“
  • „In der Kunst wird das einfach so dargestellt mit der Berührung der Wunden, damit man erkennt, dass es sich um Thomas handelt.“

Egal ob durch Anfassen oder Anschauen; Thomas ist zu der Einsicht gekommen und teilt uns diese mit: Ja, es ist wirklich Jesus, der gekreuzigte. Nein, es ist kein Geist, sondern er ist es mit Haut und Knochen. Der Herr ist wahrhaft auferstanden!

 

Kaplan Sebastian Braun

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