Montag 30.03. Gerüstaufbau – Un vorher gesehenes

Heute wäre der Tag, an dem seit langem geplant die Baustelle am Pfarrhaus eingerichtet werden sollte, vielleicht haben sie’s auch schon bemerkt, das Gerüst steht schon seit einer Woche. Auch das ist wieder seltsam. Ist es doch meist schwierig, Handwerker zu bekommen. In diesen Zeiten fangen sie eine Woche früher an, weil andere Baustellen abgesagt wurden. Während einer Viedeokonferenz mit den Dekanen und dem Bischof kommt ein Handweker in mein Büro und entlüftet mit einem langanhaltenden Pffff den Heizkörper. Er war zuvor schon in 20 anderen Zimmern und will ja auch irgendwann fertig werden. Ich muss entscheiden, verlier ich den W-Lan empfang und lauf aus dem Büro oder erheitere ich die Dekanekonferenz mit diesem Geräusch, von dem die anderen ja nicht wissen, wem da jetzt gerade die Luft ausgeht. In einer Baustelle da kann man was erleben. Ein echtes Lob an die Handwerker.

Was bleibt? Das Gerüst bleibt erst einmal. Auch daran muss man sich mal gewöhnen. Einen Balkon rings ums Haus herum. Da laufen Handwerker in luftiger Höhe vor dem Fenster herum. Warum die Baustelle? Das Dach ist undicht. Bei starkem Regen läuft Wasser ungehindert in den Dachboden. Die Fenster sind undicht. Man braucht fast nicht mehr lüften, das geht von selbst. Im Winter sind manche Zimmer nicht mehr zu „derheizen“.

Wir haben noch mehr Baustellen: Das Pfarrbüro wird erweitert. Die Bürokratie nimmt ungeahnten Raum ein. Der Staat verlangt, dass die Kirche in bestimmten Bereichen Umsatzsteuer zahlt. Jede kleine Ausgabe muss extra verbucht werden.

In de Basilika finden zurzeit keine Gottesdienste mehr statt. Das hat mich auf die Idee gebracht, endlich die Beleuchtungssituation in Angriff zu nehmen. Das ist eine komplizierte Sache. Wie kommt man auf die Gesimse, wo die einzelnen Lampen installiert sind. Gibt es eine Hebebühne die dort hochreicht oder brauchen wir auch hierfür ein Gerüst? Für die zweite Variante, wär jetzt ein guter Zeitpunkt. Inzwischen laufen Gespräche mit der Metallbaufirma, die vor 15 Jahren, die Lampen anfertigte.

Dann gibt es weitere Baustellen in der KiTa (Kindertagesstätte) St. Salvator Rauenzell (Gartenanlage) und in der KiTa St. Vitus (Sickergrube)

Dann ist da die Verpflichtung den Angestellten gegenüber. Wie ist der Kindergartenbetrieb am Laufen zu halten, was ist in der Sozialstation zu berücksichtigen.

Alles muss sich erst einspielen. Eigenverantwortung, Kreativität, die eigenen Wünsche zurückzunehmen und Gemeinsinn sind gefragt. Viele Ideen sind entstanden. Es geht nicht mehr so wie gewohnt. Wie geht es anders? Es geht, wenn alle mitgehn.

Das Leben ist eine Baustelle

Ihr Pfarrer Peter Hauf