Einen Friseurtermin machen manche Menschen unter Berücksichtigung des Mondkalenders aus. Erschwert hat sich dieses Vorhaben, wenn das Terminangebot in letzter Zeit sehr begrenzt war.

Auch das Kirchenjahr richtet sich in Teilen nach den Gestirnen.

Um die Wintersonnwende feiern wir Weihnachten und zur Sommersonnwende ist auch ein besonderer Geburtstag, der von Johannes dem Cousin von Jesus. Viele kennen den Begriff Johannesfeuer. Weil ja religiös Geprägtes immer mehr verschwindet, taucht stattdessen auch der Begriff Sonnwendfeuer auf.

Eine stimmige Deutung für das Datum der Geburt von Johannes, dem Täufer und Vorläufer, und von Jesus, der Sonne der Gerechtigkeit, ist ein Satz, den Johannes über Jesus gesagt hat:

Er muss wachsen, ich aber geringer werden.(Joh 3,30)

In der Liturgie (Präfation) des 24. Juni ist die Bedeutung Johannes wunderbar verdichtet:

In Wahrheit ist es würdig und recht, dir, allmächtiger Vater, zu danken und am Fest des heiligen Johannes das Werk deiner Gnade zu rühmen. Du hast ihn geehrt vor allen, die je eine Frau geboren hat, schon im Mutterschoß erfuhr er das kommende Heil, seine Geburt erfüllte viele mit Freude. Als einziger der Propheten schaute er den Erlöser und zeigte hin auf das Lamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Im Jordan taufte er Christus, der seiner Kirche die Taufe geschenkt hat, so wurde das Wasser zum heiligen Quell des ewigen Lebens. Bis an sein Ende gab Johannes Zeugnis für das Licht und besiegelte mit dem Blut seine Treue.

Am 24. Juni ist die kürzeste Nacht und der längste Tag. Zudem ist dieses Jahr noch Vollmond.

Die Ordnung der Natur wird im christlichen Festkalender einbezogen, um die Heilsereignisse zu betonen.

Wenn ab dem 24. Juni die Tage kürzer und die Nächte länger werden, dann weist uns Johannes auf Christus das Licht hin, das unsere Dunkelheit erleuchtet.

Peter Hauf, Pfarrer