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Geistlicher Impuls am 21. Oktober

Herbststimmung. Wenn ich zum Fenster hinausblicke, sehe ich Blätter langsam zu Boden fallen. Glücklicherweise erleben wir noch einen goldenen Oktober und dürfen noch ein paar wärmende Sonnenstrahlen genießen. Ich empfinde das als extra Bonus, ein Geschenk, mit dem ich nicht rechnen darf, das ich aber umso dankbarer annehme, wenn es mir gegönnt wird.

So ähnlich geht es mir auch immer bei der geschenkten Stunde der Uhrumstellung und bei einem 29. Februar. Beides genieße ich dann bewusst und freue mich, weil es ja „zusätzliches Zeit“ ist. Dabei ist die Zeiteinteilung in Stunden, Tage, Jahre, die Portionierung sozusagen, von Menschen gemacht, während die Zeit an sich ein Geschenk Gottes ist: Meine Lebenszeit.

Zeit ist immer da, sie umgibt uns wie die Luft zum Atmen. Sie fließt unbeeinflusst vor sich hin, aber ich merke, wie sehr Zeit von der persönlichen Empfindung bestimmt wird:  manchmal erfahren wir sie als träge und langsam, ein andermal rast sie unbemerkt an uns vorüber. Wir befinden uns sozusagen im Strom der Zeit. Wir teilen ihn in Vergangenes und in Zukunft. Dazwischen liegt der kleine Augenblick der Gegenwart. Nur schwer kann man sich einen Zustand der Zeitlosigkeit, der Ewigkeit vorstellen.

Wir sind eingebunden in Raum und Zeit und ihre Rhythmen. Schon ein Säugling lernt Tag und Nacht zu unterscheiden. Später spüren wir: Es gibt Sommer und Winter, Sonntag und Alltag, Schule und Ferien, Wachsen und Vergehen. Für alles gibt es einen Ausgleich, ein Gegenstück.

Mit diesem Bewusstsein, das ich durch die Beobachtung der Schöpfung gewinne, gehe ich den Feiertagen Allerheiligen und Allerseelen entgegen. Die Auseinandersetzung mit Tod und Jenseits ist somit kein Bruch, sondern eingebunden ins Leben. Es ist eine Einladung, das Leben zu genießen und zu nutzen, verbunden mit der Hoffnung auf ein neues Leben in einer ganz anderen Qualität – eben nicht gebunden an Raum und Zeit.

Daran erinnert mich die 3. Strophe des Liedes „Gib mir die richtigen Worte“. Sie lautet:

Gib mir den längeren Atem,
mein Atem reicht nicht sehr weit,
ich will noch einmal verstohlen Atem holen,
in deiner Ewigkeit.
Wenn ich die Meile mit einem teile,
die er alleine nicht schafft,
lass auf der Zweiten mich ihn noch begleiten,
gib mir den Atem, die Kraft.

Das heißt für mich, dass ich in Gottes Ewigkeit schon heute neuen Atem schöpfen kann. Er schenkt mir neue Energie, um sie für mich und andere nutzbar zu machen. Der kleine Blick in die Ewigkeit durch das Gebet und die Verbindung mit Gott, gibt meinem Leben in der Gegenwart schon eine neue Bedeutung. Das Gebet würzt die Zeit mit einem Vorgeschmack der Ewigkeit.

Gemeindereferentin Christiane Herrmann

Pfarramt Aurach
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