Du sollst nicht töten,
hängt als Flagge zwischen den Türmen der Kirche. Ein ehemaliger Student hatte die Idee des Protestes gegen den Krieg in der Ukraine. Es steht auch auf russisch darunter: Du sollst nicht töten.
Im Buch des Propheten Jeremia wird die Situation des Krieges in Klage vor Gott gebracht, die Zustände ähneln sich.

Meine Augen fließen über von Tränen bei Tag und bei Nacht *
und finden keine Ruhe.
Denn großes Verderben brach herein /
über die Jungfrau, die Tochter, mein Volk, *
eine unheilbare Wunde.
Gehe ich aufs Feld hinaus – seht, vom Schwert Durchbohrte!*
Komme ich in die Stadt – seht, vom Hunger Gequälte!
Warum hast du uns so geschlagen, *
dass es für uns keine Heilung mehr gibt?
Wir hofften auf Heil, doch kommt nichts Gutes, *
auf die Zeit der Heilung, doch ach, nur Schrecken!
Um deines Namens willen verschmähe nicht, /
verstoß nicht den Thron deiner Herrlichkeit! *
Gedenke deines Bundes mit uns und löse ihn nicht!
Die Klage aus dem Buch Jeremia gleicht dem Kriegstreiben aller Zeiten.
Du sollst nicht töten, stammt aus der Zusage Gottes zu seinem Bund, den er geschlossen hat.
Es ist eine Folge, aus der Verheißung Gottes:
Ich bin der Herr, dein Gott, der dich in die Freiheit geführt hat, heraus aus dem Sklavenhaus.
Ich bin der Herr dein Gott. Wörtlich heißt es: Du wirst nicht töten.
Weil ich dein Gott bin, hast du es gar nicht nötig zu töten.
Töten fängt damit an, Lebensmöglichkeit zu zerstören.
Jesus will Leben in Fülle. Die Freiheit der Kinder Gottes und das Sklavenhaus. Größere Gegensätze gibt es nicht zu erleben.

Pfarrer Peter Hauf