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Katholische Pfarrkirche „Mariä Sieben Schmerzen“ in Weinberg

Baugeschichte

Die katholische Pfarrei Weinberg ist die nördlichste zum Bistum Eichstätt gehörende Pfarrei. Unmittelbar nordwestlich von Weinberg grenzen die Bistümer Eichstätt, Augsburg und Bamberg (anstelle von letzterem bis 1817 Würzburg) aneinander. Bereits in der ersten Weinberger Dorfordnung von 1433 wird von einem Stein berichtet, der die drei Bistümer scheidet.

Ein Kaplan zu Weinberg wird 1301 urkundlich genannt. Die Weinberger Pfarrkirche war bis zu ihrem Neubau 1975 dem Heiligen Aegidius geweiht. Dieser, ein aus Athen/Griechenland stammender Eremit, gründete im 6. Jh. an der Rhonemündung im heutigen St. Gilles in Südfrankreich, ein Benediktinerkloster und wurde dessen erster Abt. Im 9. Jh. wurde er heilig gesprochen. Durch den Einfluss zurückkehrender Jakobspilger verbreitete sich sein Kult von Südfrankreich ausgehend in ganz Europa.

1056 erreichte der Kult auch den fränkisch - hohenlohischen Raum. Die erste Kirche die dem Heiligen Aegidius in unserem Raum geweiht wurde, stand auf der Kleinen Comburg bei Schwäbisch Hall. 

Im 12. und 13. Jh. wirkten im Umfeld von Weinberg die Herren von Wahrberg (Stifter des Prämonstratenserinnen Kloster Sulz). Als Ministeriale standen sie in engen Kontakt zu den Staufern in Rothenburg; so dass davon auszugehen ist, dass durch sie der Kult des Hl. Aegidius nach Weinberg kam.

Kirche am Jakobsweg

Weinberg liegt an einem Weg der Jakobspilger, von Rothenburg (St. Jakob) über Lohr (St. Aegidius) - Wildenholz (St. Jakob) - nach Elbersroth (St. Jakob) - Ornbau (St. Jakob) bzw. Ehingen (St. Jakob). Darauf weist uns neben dem Patrozinium der Kirche auch die Taverne und die Badestube, die 1355 urkundlich genannt wurden, hin.

1358 erfolge der erste Ausbau der Aegidiuskapelle zur Pfarrkirche. Hierfür erhält die Kirche einen von 15 Kardinälen in Rom ausgestellten Ablassbrief. Anlässlich von Kirchenvisitationen im Jahr 1485 und 1601 wird die Existenz diese Ablassbriefes bestätigt, der 1601 noch unter Glas in der Kirche hing. Der damalige Visitator, der Eichstätter Generalvikar Priefer beschreibt den Zustand der Kirche und des Dorfes Weinberg:

"Dieses ist die nördlichste Pfarrei im Bistum Eichstätt. Es leben arme Leut dort, diese fürchten sich vor Blitz, Hagel Schauer und wilden Tieren."

1632 bei einem Überfall am 2. August durch die Schweden wird das Dorf Weinberg mit 86 Gebäuden in die Asche gelegt (niedergebrannt) und der Pfarrhof mit allen Büchern und Akten ausgeraubt. Es ist davon auszugehen, dass in Folge dieses Ereignisses auch der erwähnte Ablassbrief verloren ging.

1725 die Kirche wird verlängert und barockisiert.

1731 die Kirchenstühle dürfen nur auf Lebzeiten verstiftet werden.

1743 die Ringmauer um den Kirchhof wird repariert.

1773 die Kirche erhält einen neuen Hochaltar.

1802 die Reparatur der Orgel wird durchgeführt.

1923 die Kirche wird nach Westen erweitert: Die Kosten betragen 125 Milliarden Reichsmark.

Anfangs der siebziger Jahre des 20. Jh. war die Kirche wiederum zu klein geworden, des weiteren genügte der Altarraum nicht mehr den geänderten liturgischen Anfoderungen nach dem 2. vatikanischen Konzil.

1974/75 das Kirchenschiff wird bis auf den gotischen Turm abgebrochen und ein moderner Betonneubau errichtet. Der frühere barocke Hauptaltar wird wieder in die neue Kirche integriert. Leider geht beim Abbruch auch die auf der Südwand der alten Kirche aufgemalte große Sonnenuhr verloren. In Folge des Neubaus der Kirche wechselt auch das Patrozinium. Aegidius wir zum Nebenpatron neben St. Sebastian. Die neue Kirche wird der Gottesmutter, der Sieben Schmerzen Maria geweiht.

 

Der Kirchenraum

Barocker Hochaltar

Bildnis der Sieben Schmerzen Mutter im Hochaltar.

Weitere Bilder an den Seitenwänden St. Aegidius mit Hirschkuh und St. Sebastian, eine Madonna (eine Arbeit aus dem Grödnertal) und eine Pieta, sowie ein Herz Jesu und eine Herz Mariä Statue, die beiden letzten im Nazarenerstil 19. Jh. 

Bruderschaftsstäbe des Bruderschafts- magistrats aus dem 18. Jh.

An der Ostseite der Kirche ein Epitaph aus dem Jahre 1760 von Johannes Strauss.

Kreuzweg aus dem Grödnertal dessen Weihe am Bruderschaftsfest 1988 durch Pater Gregor Hanke aus Plankstetten, dem heutigen Bischof von Eichstätt, erfolgte.

1989 wurden neue Apostelleuchter passend zum Kreuzweg von Hans Binder gefertigt.

Die 1998 eingesetzten Farbgläser gestaltete der Künstler Benedikt Schmitz aus Ingolstadt. Bruder Benedikt Schmitz erläuterte den tieferen Hintergrund seiner Gestaltung der Fenster: In den neuen Fenstern können man die Flammen erkennen, die der Heilige Geist am Pfingsttag ausgestrahlt habe. Das wandernde Licht "verwandelt" die Fenster, wobei vor allem das geheimnisvolle Blau effektvoll wirkt.

Mit der Neugestaltung der Fenster erhalten auch die Kalksteinwände der Kirche einen weißen Anstrich.

Text: Gemeinde Aurach
Quellen: Schnell, Kunstführer und andere.
Bilder: privat

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