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Kaiser Karl der Große und der Hl. Deocar

Nach mehrmonatigen Verhandlungen konnte der Förderverein Stiftsbasilika Herrieden e.V. das o.a. kleine Ölgemälde (22x27 cm) von Herrn Roland Halbritter, Kunsthistoriker, im Jahre 2017 erwerben.

Damit kehrt das Bild wieder nach Herrieden zurück.

Herr Halbritter hat das Bild bei einem Kunsthändler erworben und sich diesbezüglich mit dem Herrieder Martin Baier, der nun in Natz-Schaabs in Südtirol lebt, in Verbindung gesetzt. Martin Baier hat während seines Theologiestudiums eine Arbeit über den Hl. Deocar geschrieben, die Herrn Halbritter bekannt war. Im August 2016 hat Martin Baier hiervon Rudolf Eder, den Vorsitzenden des „Fördervereins Stiftsbasilika Herrieden e.V.“ in Kenntnis gesetzt. Die Vorstandschaft des Fördervereins kam überein, sich um den Erwerb des Bildes zu bemühen, damit es wieder nach Herrieden zurückgebracht werden könne.

Die wechselvolle Geschichte dieses Bildes beginnt mit einem Vermerk des Stadtpfarrverwesers J.N. Biekel vom 28. Mai 1844, folgenden Inhalts:

Ist nach dem Willen der Freunde des verstorbenen Herrn Dechant Dr. Anton Blank bei dem Gottliebs-Altar den 28ten Mai 1844 aufgehängt worden. Auch soll nach ihrem Willen dieses Bild nicht in das Kirchen-Inventar aufgenommen werden, sondern immer soll der zeitliche Stadtpfarrer darüber verfügen und zu bestimmen haben.

Stadtpfarrer Dr. Anton Blank stammte aus Aurach (*1772 +1844) und war von 1806-1844 Stadtpfarrer in Herrieden.

Der St. Gottliebsaltar befand sich an der vorletzten Säule im südlichen Kirchenschiff. Bis 1932 verblieb das Bild in Herrieden unter der Obhut des jeweiligen Stadtpfarrers.

Von 1934-1937 war Rudolf Asmus (*1886 in Ellingen +1940 in Ellingen) Stadtpfarrer in Herrieden. Während seiner Amtszeit gelangte das Bild in den Besitz von Hans Ofenhitzer. Dieser dürfte wohl am Landbauamt tätig gewesen sein und dürfte von diesem Bild in dieser Eigenschaft Kenntnis gehabt haben. Die Gründe dieser Übereignung sind nicht bekannt.

Durch Nachforschungen konnte festgestellt werden, dass Ofenhitzer wohl aus Unterfranken stammte, denn dort ist dieser Name noch heute feststellbar. Allerdings konnten keine Nachfahren von Hans Ofenhitzer ermittelt werden.

Die unbekannten Nachfahren von Hans Ofenhitzer haben das Bild wohl an einen Kunsthändler veräußert, so dass es 2016 durch Roland Halbritter erworben werden konnte.

Der Künstler des Bildes ist unbekannt. Der Kunstwissenschaftler Roland Halbritter, wie Diözesankonservator Dr. Emanuel Braun und die Kunsthistorikerin Dt. Claudia Grund vom Diözesanmuseum Eichstätt, ordnen die Entstehung des Bildes in das zu Ende gehende 18. Jahrhundert ein.

Das Motiv dieses Gemäldes ist in der Stiftsbasilika Herrieden dreimal zu finden:

  • als vorletztes Deckengemälde im Hauptschiff,
  • im unteren rechten Eck des Altarblattes im Hochalter,
  • im Altartisch des Deocaraltars im südl. Kirchenschiff.

Vermutungen zum Künstler können angestellt werden, sind nach Auskunft des Diözesankonservators jedoch wegen zu geringer Vergleichsmöglichkeiten nicht zielführend.

Es könnte aus der Zeit der Barockisierung der Stiftskirche stammen und Vorlage des Malers Edmund Wiedemann sein, in der dieser den Chorherrn den Entwurf des Deckengemäldes vorstellte.

Es könnte aber auch aus der Hand des Chorherrn Casimir von Schneid stammen. Er war von 1764-1781 Chorherr in Herrieden und wegen seiner Schwerhörigkeit für die Seelsorge nur begrenzt einsetzbar. Er hat sich künstlerisch betätigt. Von ihm stammt das Altarblatt des Sebastiansaltars. Ferner hat er den  Entwurf des Altarblatts des Drei-Königs-Altars geschaffen, den er selbst nicht mehr vollenden konnte.

Dieses Altarblatt wurde später durch den Kgl. Galerieaufseher und Maler Richard Purnickl (*1770 in Herrieden +1838 in München) vollendet. Purnickl war der Neffe des letzten Herrieder Stiftsdekans Georg Richard Schildknecht. Es könnte vermutet werden, dass Purnickl dieses Gemälde für seinen Onkel angefertigt hat und von Georg Richard Schildknecht dieses Bild an die jeweiligen Stadtpfarrer weitergegeben wurde.

All dies sind jedoch Vermutungen.

Sicher ist nun jedoch, dass dieses Bild wieder nach Herrieden zurückgeholt werden konnte. Es hat wieder seinen Platz in der Wohnung des Stadtpfarrers gefunden.

 

Rudolf Eder

Vorsitzender des Fördervereins Stiftsbasilika Herrieden e.V.

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